Nocebo in der Pandemie
Der Begriff Placebo ist vielen mittlerweile geläufig. In der Medizin bezeichnet man damit ein Medikament ohne einen Wirkstoff und es wird offiziell lediglich in Versuchen benutzt,
um die Wirksamkeit von Medikamenten gegen ein vermeintlich wirkungsloses Medikament zu testen.
Warum schreibe ich offiziell? Weil alleine schon die Prozeduren in der Medizin Placebos sind. Wenn der Patient an Menschen im Kittel gerät, die demonstrativ noch das Stethoskop
in der Tasche haben, dann glauben die meisten an die Autorität des Trägers. Auch die gesamte Umgebung strahlt medizinische Kompetenz aus, so dass es häufig schon fast gleicht
gültig ist, was der Arzt dann als Methode anwendet.
Außerhalb von Tests können keine Placebos eingesetzt werden, da der Patient wahrheitsgemäß aufgeklärt werden muss, was in dem Medikament drin ist, dies ist so vorgeschrieben.
Doch was machen denn nun Nocebos? Genau dasselbe, nur in die andere Richtung. Während ein Placebo (lat. ich nutze) etwas Positives bewirken kann,
bewirkt ein Nocebo (lat. ich schade) einen eher ungewünschten Zustand.
Beispiel 1: Eine Frau muss hin und wieder zur Untersuchung ins Krankenhaus, weil sie seit ihrer Kindheit eine Verengung einer Herzklappe hat. Einmal kommt der Chefarzt
während der Visite bei ihr kurz vorbei und sagt seinem Gefolge, dass das hier ein klassischer Fall von "TS" sei. Die Frau glaubt, "TS" stehe für "terminale Situation",
demnach würde sie gleich sterben. Sie kann bald kaum noch atmen, in ihren Lungen sammelt sich Flüssigkeit. Selbst ein Assistenzarzt kann sie nicht überzeugen,
obwohl er ihr erklärt: TS ist die Abkürzung für Trikuspidalklappenstenose, also der Fachbegriff für ihre Erkrankung. Der alarmierte Chefarzt kommt nach ein paar Stunden zurück zu der Patientin, um sie noch einmal persönlich über das Missverständnis aufzuklären – aber da ist sie bereits tot, gestorben an einer Wasserlunge.
Beispiel 2: Ein LKW-Fahrer betritt seinen Kühl Auflieger, die Tür fällt zu, der Fahrer wird eingeschlossen und kann ich nicht mehr selbst befreien. Als Folge wird der Fahrer
am nächsten Morgen erfroren aufgefunden. Was der Mann in seiner Panik nicht bedachte, war die Tatsache, dass das Aggregat zur Kühlung überhaupt nicht eingeschaltet war
und die Temperatur nie im kritischen Bereich war.
Warum schreibe ich das? Ich denke an die derzeit verbreitete Angst in der Bevölkerung, Menschen die alleine mit Maske im Freien rumlaufen, Menschen die mit
Desinfektionsmitteln alles besprühen, was sie sehen können.
Und dann frage ich mich, wie diese „Pandemie“ wohl ohne die Panikmache verlaufen wäre. Ich meine auch, wie es verlaufen wäre, wenn nicht so viele glauben würden,
dass dort ein todbringendes Virus uns alle umbringen möchte.
Letztens sah ich einen Beitrag, in dem Amish People in den USA zur Pandemie befragt wurden. Dies sind Menschen, die sehr gläubig sind, alles Moderne ablehnen und
wie vor 100 Jahren leben. Die haben so gut wie nichts davon mitbekommen, es sind weder mehr noch weniger gestorben als sonst und wenn jemand krank ist,
geht er nicht ins Krankenhaus, sondern wird zuhause gesund gepflegt. Geimpft ist so gut wie keiner, denn die vertrauen der Regierung und den Krankenhäusern nicht.
Ähnlich verhält es sich auch in weiten Teilen von Afrika, obwohl sich da kaum jemand impfen lassen will. Die haben wohl schlechte Erfahrungen gesammelt mit der Pharmaindustrie.
Kann man ja mal drüber nachdenken.