Ho´oponopono
Aus der Sicht der westlichen Kulturgesellschaft waren die Menschen in Hawaii eigentlich eher arm, sie hatten kaum materielle Güter. Aber diese Menschen waren glücklich und sind liebevoll miteinander umgegangen. So gibt es beispielsweise für den Hawaiianer nur ein moralisches Gesetz und das lautet: „Immer helfen, niemals verletzen“. Damit ist eigentlich alles gesagt. Jeder, der diesen moralischen Grundsatz beherzigt, kann eigentlich in dieser Hinsicht keine Fehler machen.
Es war für die Menschen in Hawaii unerträglich, wenn sie einem andern ein Schaden zugefügt hatten oder ihn auch nur beleidigt hatten.
Ebenso war es aber eines der schlimmsten Dinge, die man tun konnte, jemandem keine Vergebung zu gewähren, wenn man darum geben wurde.
Hier wurde vielfach mit einer spezielle Vergebungstechnik, dem Ho´oponopono, gearbeitet.
Dieser Name setzt sich zusammen aus der Silbe Hu'o (sie bedeutet in diesem Falle machen) und der doppelten Silbe Pono (sie bedeutet Richtigkeit oder auch "wahrer Zusatand der Natur").
Es bedeutet also, etwas zu tun um auszugleichen und Dinge zur Perfektion zu bringen. Diese Technik halte ich für dermaßen wirksam, dass ich sie an dieser Stelle weiter erläutern möchte.
Ursprünglich war diese Technik ein Ritual, welches innerhalb der Familien odr Gemeinschaften unter der Leitung eines Mediator durchgeführt wurde. Dieser Mediator war ein Kahuna, ein Heiler, oder auch ein Ältester. Vereinfacht und damit auf die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft zugeschnitten wurde die Technik durch die Kahuna Lapa'au (Heilerin) Morrnah Nalamaku Simeona (1913-1992).
Im Westen wurde diese Technik hauptsächlich bekannt durch einen hawaiianischen Arzt, Dr. Ihaleakala Hew Len. Dieser Arzt wurde in eine psychiatrische Klinik mit schwer kranken Patienten versetzt. Die Patienten dort waren durch ihre Krankheit häufig als sehr gefährlich eingestuft und lebten unter strengsten Sicherheitsvorschriften. Zudem war es auch so, dass das Personal innerhalb dieser Klinik aufgrund der Unzufriedenheit mit den Umständen und aufgrund der schwierigen Arbeit sehr häufig wechselte. Innerhalb weniger Monate hat Doktor Len es erreicht, dass viele der Patienten als geheilt entlassen werden konnten, und bei anderen die Sicherheitsvorschriften so weit gelockert werden konnten, dass diese wieder ein menschenwürdiges Leben führen konnte. Das interessante an dieser Geschichte ist, dass dieser Doktor Len keinen seiner Patienten persönlich gesprochen hatte. Er hat sich stattdessen die Krankengeschichten der Patienten durchgelesen und sich dabei immer gefragt: „Womit habe ich das erschaffen?“.
Um diese Technik verständlich zu machen, möchte ich kurz auf die Betrachtung der drei Bestandteile unseres Selbst eingehen, wie es in Hawaii gesehen wird.
Wir haben unser bewusstes Denken, dies wird LONO genannt und ist der Teil von uns, auf den wir direkten Zugang haben.
Dann haben wir unser unterbewusstes Denken, es wird KU genannt, und enthält alle unsere Erinnerungen, unser Wissen über uns selbst, die Dinge, von denen wir überzeugt sind, also unsere derzeit gelebte Persönlichkeit. Dazu kommen noch andere Fähigkeiten, die aber in diesem Zusammenhang zu weit führen würden. Wichtig ist nur, dass sich dieses KU wie ein kleines Kind verhält, welches uns immer helfen will. Es wertet nicht, es handelt aufgrund dessen, was es gelernt hat.
Der dritte Teil ist das KANE, das Überbewusstsein, der Teil von uns, der unsere Realität erzeut,in dem es die Anweisungen des KU in die Realität manifestiert.
Man könnte diese Betrachtung noch weiter vertiefen, aber für diesen Zweck hier reicht es.
Gemäß des ersten Prinzips des HUNA ist die Welt das, was ich über sie denke, daraus folgt, dass alles in meiner Welt meine Schöpfung ist und in meiner Welt nichts existiert,
was nichts mit mir zu tun hat. Und das kann sowohl etwas sein, was mich selbst betrifft als auch etwas, was andere betrifft, zum Beispiel einen kranken Menschen, der in meinem Leben ist.
Das Ho'oponopono selbst ist recht einfach.
Idealerweise eröffnet man es dadurch ,dass man sich mit Energie füllt, und dann vier Sätze jeweils mehrfach und konzentriert spricht. Man spricht also mit seinem LONO zu seinem KU, welches dann das KANE beeinflusst, in Zukunft andere Ereignisse zu schaffen.
Wir fangen an mit einer speziellen Atemtechnik, die Piko-Piko genannt wird (von Zentrum zu Zentrum).
Man legt eine Hand auf seinen Bauch, die andere auf die Mitte der Brust, wo das emotionale Herz sitzt, und konzentriert sich beim Einatmen auf den Unterbauch,
beim Ausatmen auf die Spitze des Kopfes, verbunden mit der Gewissheit, hierdurch Energie aufzunehmen. Man kann das je nach Gefühl machen, mindestens 5 tiefe Atemzüge lang,
nach oben gibt es keine Grenze.
Dann spricht man zu seinem KU den Satz: "Ich liebe Dich"
Genau wie ein kleines Kind sich freut und offen wird, wenn wir ihm sagen, dass wir es lieben, öffnet sich das KU und wird aufnahmebereit. Negative Erinnerungsmuster im KU entstehen, wenn Aufmerksamkeit, Zusicherung, Freundlichkeit, Akzeptanz oder Pflege aus irgendeinem Grund nicht vorhanden waren. "Ich liebe dich" ist, wie wir anfangen, diese Leere in uns zu füllen. Es ist eine aktive Art zu sagen: "Trotz der Liebe, die du nicht erhalten hast, wie auch immer du behandelt wurdest oder was auch immer du denkst, dass du bist, bin ich jetzt hier und ich liebe dich."
Der zweite Satz lautet: Es tut mir leid.
Hier beschreiben wir das Problem, welches wir behandeln wollen. Hierdurch drücken wir unserem inneren Kind, unserem KU, unser Mitgefühl aus, wir zeigen unserem KU, dass wir es sehen und ernst nehmen. "Es tut mir leid" hilft dem KU zu lernen und zu verstehen, dass alles, was mit ihm passiert ist (negative Erinnerungen), das zu seinem Leiden geführt hat, unglücklich und unfair ist und dass es viel Besseres verdient hat. Im Ho'oponopono sagen wir "Es tut mir leid", um mit uns selbst real zu werden. "Es tut mir leid" hilft uns, direkt in unserem Schmerz zu sitzen, denn indem wir ihn benennen, beginnen wir den Prozess, unsere Identifikation mit ihm zu verlieren.
Der dritte Satz lautet: Bitte vergib mir
Wir bitten unser KU um Vergebung, weil wir es mit Informationen gefüttert haben, die nicht harmonisch waren. Dies können wir an dieser Stelle direkt benennen.
Wir wussten es ja nicht besser, also hat das nichts mit einer Schuld zu tun.
Vergebung ist das ultimative Ziel von Ho'oponopono. Aber hier geht es nicht darum, dass die Entschuldigung akzeptiert wird. Vergebung ist in Ho'oponopono die totale Befreiung und vollständige Entfernung jedes negativen Erinnerungsmusters, das etwas anderes als unser Gott-Selbst ist.
Der vierte Satz lautet einfach: Danke
Wir sagen Danke an das KU, um ihm unsere Dankbarkeit auszudrücken. Das KU lernte, sich anzupassen, die Welt zu verstehen und seine Bedürfnisse zu befriedigen, wie es nur konnte. Möglicherweise hat das KU gelernt, seinen Körper zu verschließen, ein falsches Selbstgefühl zu erzeugen, sogar Suchtverhalten oder eine beliebige Anzahl anderer negativer Muster zu entwickeln. Aber diese Anpassungen waren zu dieser Zeit notwendig und effektiv, und sie waren oft die besten Wege, auf denen das KU zurechtkam. Deshalb bieten wir dem KU "Danke" an, um es wissen zu lassen, dass es auch bei seinen Fehlern immer sein Bestes gegeben hat. Egal wie weit sie sich von ihrem wahren (und göttlichen) Selbst entfernt haben, wir möchten, dass das KU weiß, dass es einen erstaunlichen Job gemacht hat.
Indem wir die negativen Anpassungen des KUs mit "Danke" umrahmen, schlagen wir vor, dass das KU, so wie es einst ein nicht vorteilhaftes Muster gewählt hat, jetzt ein positiveres wählen kann. Auf diese Weise danken wir KU dafür, dass es zugestimmt hat, die neue Realität anzunehmen, die LONO ihm präsentiert. Dankbarkeit gegenüber dem KU auszudrücken ist eine Art zu sagen: "Während ich nicht so hier war, wie du mich gebraucht hast, bin ich es jetzt. Danke, dass du auf mich gewartet hast, danke, dass ich mich jetzt um dich kümmern darf, und danke, dass du meiner Anleitung gefolgt bist, um dieses Problem loszulassen."
Schließlich ist "Danke" der letzte der vier Sätze, denn "Danke" hat ein Gefühl der Endgültigkeit. Sie können sich "Danke" auch als Ausdruck eines Gefühls der Vollendung des Ho'oponopono-Prozesses vorstellen, der so etwas wie "Amen", "So ist es" oder "Es ist getan" ist.
In Ho'oponopono sagen wir "Danke", um Dankbarkeit für vergangene Fehler und für die Gewährung neuer Segnungen auszusprechen und zu bekräftigen, dass die Arbeit vollendet ist.
Am Ende des Prozesses kann man sich nun vorstellen, wie die neue Energie zu unserem KANE fließt. Wenn es hilft, kann man sich das Enrgiefeld des KANE um uns herum oder über unserem Kopf vorstellen.
Ich gebe zu, dass es auf den ersten Blick vielleicht nicht gleich glaubwürdig erscheint, dass eine solche Methode funktioniert, aber jeder, der den Mut hat sie auszuprobieren, wird entsprechende Erfolge erzielen können.