Wie funktioniert das Klopfen (MCTS oder EFT) im Zusammenhang mit dem Mind Clearing System
Ich möchte hier noch ein Beispiel geben, wie man die Klopftechnik anwendet, um alte Verletzungen zu heilen und damit verbundene Glaubenssätze neutralisiert.
Fragen wir uns als erstes, was ist denn damals überhaupt passiert. Nehmen wir einmal das Beispiel, Du hast einen kleinen Bruder und der stellt irgendwas an. Da Du selbst nur knapp älter warst, hattest Du keine Chance es zu verhindern.
Also, Dein kleiner Bruder hat beim Spielen eine gute Vase zerdeppert, Deine Mutter kommt ins Zimmer, vom Lärm aufgeschreckt und Du bekommst den Ärger, weil Du ja nicht auf Deinen Bruder aufgepasst hast. Eventuell bekommst Du sogar eine Ohrfeige.
Dann haben wir darin schon mal ein paar Gefühle: Hilflosigkeit, Ungerechtigkeitsempfinden und vermutlich auch Wut.
Wenn Du nun dieses Ereignis klopfst, dann befreist Du diese Gefühle, die bis dahin eingesperrt waren und Dich unbewusst immer belastet haben.
Wir sind geprägt durch unsere vergangenen Gedanken. Und diese haben ihre Kraft durch die eingeschlossenen Gefühle und Emotionen.
Durch das Klopfen losen wir den emotionalen Teil und damit wird es nur eine belanglose Erinnerung.
Was passiert wenn Du Dich einfach mal von einem langweiligen Film berieseln lässt? Einfach nur auf das Sofa, Seele baumeln lassen und in der Glotze läuft irgendwas. Es bekommt keine Aufmerksamkeit
und wenn ich Dich nun fragen würde, was schaust Du gerade, dann könntest Du es nicht sagen. So fühlt sich eine erlöste Erinnerung an.
Im Gegensatz dazu ein spannender, emotional aufrührender Film. Der begleitet Dich wer weiß wie lange. Das wäre vergleichbar einer ungelösten Erinnerung.
Und an dieser Stelle endet das, was man im Normalfall mit EFT bearbeitet. Die Klopftechnik bleibt zwar gleich, aber die Fragestellung geht tiefer (Darum rede ich dann auch von MCTS).
Was für Glaubenssätze könnten da entstanden sein?
Ich bin schwach und hilflos
Das Leben ist ungerecht
Ich bin schuld, wenn andere etwas tun.
Ich darf meine Gefühle nicht zeigen.
Hier haben wir dann die Glaubenssätze, die wir im Einzelnen klopfen können. Und wenn diese Glaubenssätze keine Macht mehr haben, nicht mehr für uns gelten, dann (und zwar erst dann) können wir neue Glaubenssätze installieren. Hier kann man die Entscheidung klopfen:
Ich bin stark (Ich entscheide mich, stark zu sein)
Ich weiß mir zu helfen
Ich bin nicht verantwortlich für die Taten andere
Ich darf meine Gefühle zeigen etc.
Natürlich funktionieren an dieser Stelle auch Affirmationen, einfach weil ihnen dann nichts mehr im Wege steht.
Wie man sieht, kann aus einem Ereignis, welches für einen Erwachsenen recht harmlos erscheint, für ein Kind einiges an nicht dienlichen Einschränkungen und Überzeugungen entstehen. Und wenn man den Gedanken weiter denkt, kann man ermessen, welche Überzeugungen und Glaubenssätze bei schlimmeren Erlebnissen entstanden sind.