Der Zeitbombeneffekt

Der unerlöste seelische Konflikt verhält sich wie eine Zeitbombe: Der Patient und sein Nervensystem müssen durch Lebensumstände und Lebenserfahrung
einen bestimmten Reifegrad erreichen, der erforderlich ist, damit ein Konflikt erlöst werden kann.
Trotz der immer vorhandenen Angst muss der Patient bereit und fähig sein, die Gefühle, die möglicherweise hochkommen, willkommen zu heißen und voll und ganz zu spüren.


Ein Kleinkind ist z.B. nicht fähig, jemanden zu hassen, auch wenn es von dieser Person missbraucht wurde.
20 bis 30 Jahre später aber ist der jetzt Erwachsene fähig, mit dem nunmehr ausgereiften Nervensystem "Hass" zu spüren, dafür Verantwortung übernehmen,
Konsequenzen zu ziehen, frühere Übeltäter zu konfrontieren, und damit umzugehen.
Entsprechende unerlöste seelische Konflikte werden sozusagen in tiefen Schichten des Unterbewussten "geparkt",
bis es an der Zeit ist, sie nach oben zu holen und zu verarbeiten. Das gleiche trifft auf alle starken Emotionen wie Liebe, Leidenschaft, Wut, Hass usw. zu.
Der Konflikt meldet sich selbst und erklärt durch das Erscheinen eines Symptoms oder einer Krankheit, dass er jetzt behandlungsreif ist.
Wird der Konflikt erkannt und behandelt, verschwindet das Symptom, und zwar bleibend. Wird er nicht erkannt und „erlöst“, wird das Symptom immer stärker,
und der Konflikt schreit immer lauter, bis der Schrei, eine Botschaft, gehört und verarbeitet wird.


Das ist der Grund, warum oft weder die Schulmedizin noch die alternative Medizin große Erfolge bei der Behandlung chronischer Erkrankungen haben.
Es gibt keinen Umweg um den unerlösten seelischen Konflikt. Leichte Rückenschmerzen, die vor drei Wochen auftraten,
sind höchstwahrscheinlich ein eben reif gewordener, alter seelischer Konflikt. Wenn der gleiche Patient zwei Jahre später unerträgliche chronische Schmerzen hat,
ist der Konflikt mit seinem „Besitzer“ etwas ungeduldiger geworden, weil er immer noch nicht hinhört.
Wird diese Person nun zum Beispiel an einer Bandscheibe operiert, kann es sein, dass die Schmerzen besser werden.
Entwickelt sich aber zwei Jahre später beispielsweise Prostatakrebs, so heißt dies eben: „Ich, der unerlöste seelische Konflikt, bin immer noch hier.
Dies ist mein letzter Schrei nach Hilfe. Hörst Du mich immer noch nicht, gebe ich auf.“ Immer wieder verwendet das Unbewusste die gleiche Taktik;
erst ein Flüstern „bitte hör mich“, dann ein Rufen, dann ein Schrei. Der Schrei sind oft die Krebserkrankungen oder chronische Schmerzen.


Aus: Lehrbuch der Psycho-Kinesiologie, Dr. Dietrich Klinghardt.

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