Das Finden der Wahrheit
Die Welt ist das, wofür wir sie halten.
Dieses Prinzip vertritt den Grundgedanken, dass unsere Welt dem entspricht was wir darüber denken. Genaugenommen ziehen wir durch unser Denken
Menschen und Ereignisse in unser Leben. Das Problem hierbei besteht darin, dass es nicht nur unser bewusstes Denken ist, was diesen Effekt erzielt,
sondern auch das Denken unseres Unbewussten. Dies führt dann zu Problemen, wenn unser Unterbewusstes eine andere Vorstellung von dem hat, was wir wollen als unser Verstand es hat.
Zumal ja auch der größte Teil unseres Denkens unbewusst abläuft.
Dies ist das erste Prinzip des HUNA aus Hawaii, was eine sehr praktische Umsetzung der allgemeingültigen hermetischen Prinzipien darstellt. Etwas, womit man direkt arbeiten kann.
Doch wie können wir sicher sein, dass wir wirklich „die Wahrheit“ denken? Sprich, dass unsere Gedanken richtig sind?
Wenn man einfach nur das beobachtet, was den Menschen ständig an Informationen präsentiert wird, dann wird klar, dass hier gezielt das Denken gelenkt werden soll. So etwas nennt man Manipulation und die meisten dieser Methoden sind sehr einfach zu durchschauen. Das reicht von ständigen Wiederholungen bis zu gezielten Framing, was bedeutet, dass aus den Informationen Inhalte gebildet werden, die sie ursprünglich nicht haben und die mit der Wahrheit auch meist nichts zu tun haben.
Doch wie kommen wir dahin, die Wahrheit zu erkennen?
Zitat Charles Haanel: „Es sind die Wenigen, die wissen, dass die Dinge, die sie sehen, nur Wirkungen sind, und die Ursachen verstehen, durch die diese Wirkungen ins Dasein gebracht wurden.“ (MKS 8.29)
Hier möchte ich die Übung aus dem 8. Kapitel des Masterkey Systems einfügen, und ja, ich weiß, einige sträuben sich, die Übung wie von Haanel vorgegeben mit einem Kriegsschiff zu machen. Weil man ja so etwas nicht manifestieren will. Gut, ist ein Argument, also wen es stört, der nehme etwas anderes Großes, ein Kreuzfahrtschiff, ein Handelsschiff oder was auch immer.
Doch nun zur Übung:
Nehmen Sie die gleiche Position wie bisher ein und stellen Sie sich ein Schlachtschiff vor. Sehen Sie das grimmige Ungetüm auf der Wasseroberfläche treiben. Es scheint nirgendwo Leben zu geben; alles ist still. Sie wissen, dass sich der weitaus größte Teil des Schiffes außer Sichtweite unter Wasser befindet. Sie wissen, dass das Schiff so groß und so schwer ist wie ein zwanzigstöckiges Hochhaus. Sie wissen, dass es Hunderte von Männern gibt, die bereit sind, sofort an ihre Aufgabe zu gehen. Sie wissen, dass jede Abteilung von fähigen, geschulten, erfahrenen Beamten geleitet wird, die sich als kompetent erwiesen haben, dieses wunderbare Stück Mechanismus zu führen. Sie wissen, dass es, obwohl es scheinbar unbemerkt von allem anderen liegt, Augen hat, die alles meilenweit sehen, und nichts darf seinem wachsamen Blick entgehen. Sie wissen, dass es, obwohl es ruhig, unterwürfig und unbeteiligt zu sein scheint, bereit ist, ein tausende Pfund schweres Stahlprojektil auf einen viele Meilen entfernten Feind zu schleudern; dies und vieles mehr können Sie sich mit vergleichsweise geringem Aufwand merken. Aber wie ist das Schlachtschiff dorthin gekommen, wo es ist; wie ist es überhaupt zustande gekommen? Das alles wollen Sie wissen, wenn Sie ein aufmerksamer Beobachter sind.
Folgen Sie den großen Stahlplatten durch die Gießereien, sehen Sie die Tausende von Männern, die bei ihrer Herstellung beschäftigt sind. Gehen Sie noch weiter zurück und sehen Sie das Erz, wie es aus der Mine kommt, sehen Sie, wie es auf Lastkähne oder Waggons geladen wird, sehen Sie, wie es geschmolzen und richtig behandelt wird. Gehen Sie noch weiter zurück und sehen Sie den Architekten und die Ingenieure, die das Schiff geplant haben. Lassen Sie sich von den Gedanken noch weiter zurücktragen, um festzustellen, warum sie das Schiff geplant haben. Sie werden sehen, dass Sie jetzt so weit zurück sind, dass das Schiff etwas Ungreifbares ist, es existiert nicht mehr, es ist nur noch ein Gedanke, der im Gehirn des Architekten existiert. Aber woher kam der Auftrag, das Schiff zu planen? Der Auftrag kam wahrscheinlich vom Verteidigungsminister. Aber wahrscheinlich wurde dieses Schiff schon lange geplant, bevor an den Krieg gedacht wurde, und dass der Kongress ein Gesetz zur Bewilligung der Gelder verabschieden musste. Möglicherweise gab es Gegenstimmen und Reden für oder gegen das Gesetz. Wen repräsentieren diese Abgeordneten? Sie repräsentieren Sie und mich, so dass unsere Gedankenlinie mit dem Schlachtschiff beginnt und mit uns selbst endet, und wir finden letztlich, dass unser eigenes Denken für dieses und viele andere Dinge verantwortlich ist, an die wir selten denken, und ein wenig weiteres Nachdenken wird die wichtigste Tatsache von allen entwickeln, und das ist, wenn jemand nicht das Gesetz entdeckt hätte, durch das diese gewaltige Masse von Stahl und Eisen dazu gebracht werden konnte, auf dem Wasser zu schwimmen, anstatt sofort auf den Grund zu gehen, hätte das Schlachtschiff überhaupt nicht entstehen können.
Dieses Gesetz lautet: "Das spezifische Gewicht einer Substanz ist das Gewicht eines beliebigen Volumens dieser Substanz im Vergleich zu einem gleichen Volumen Wasser." Die Entdeckung dieses Gesetzes revolutionierte jede Art von Seereise, Handel und Kriegsführung und machte die Existenz des Kriegsschiffs möglich.
Sie werden Übungen dieser Art von unschätzbarem Wert finden. Wenn der Gedanke geschult ist, unter die Oberfläche zu schauen, nimmt alles ein anderes Aussehen an, das Unbedeutende wird bedeutsam, das Uninteressante interessant; die Dinge, die wir für unwichtig hielten, werden als die einzigen wirklich lebenswichtigen Dinge der Existenz gesehen. (MKS 8.30-8.33)
Wenn wir auf diese Art üben, die Ereignisse und Dinge bis zu ihrem Ursprung zu verfolgen, kommen wir der Wahrheit schon ziemlich nahe und lassen uns nicht mehr so leicht manipulieren.
Hierbei lasse ich die Frage bewusst aus, ob es denn die eine Wahrheit gibt oder nur viele Wirklichkeiten, dies wäre ein eigenes Thema.
Und zurückkommend auf die Übung macht es auf einmal auch Sinn zu erfragen, wer überhaupt auf die Idee gekommen ist, dass man so etwas wie ein Kriegsschiff (oder militärische Macht generell) überhaupt benötigt.
Zum Abschluss von diesem langen Text möchte ich noch das Induktive Denken erwähnen, von dem Charles Haanel speziell in Kapitel 11 spricht:
„Induktives Schlussfolgern ist der Prozess des objektiven Verstandes, durch den wir eine Anzahl von separaten Instanzen miteinander vergleichen, bis wir den gemeinsamen Faktor sehen, der sie alle hervorbringt.“ (MKS 11.1).
„Die Induktion erfolgt durch den Vergleich von Fakten. Es ist diese Methode des Studiums der Natur, die zur Entdeckung einer Gesetzmäßigkeit geführt hat, die eine Epoche des menschlichen Fortschritts markiert.“ (MKS 11.2)
Fazit: Wenn die Welt das ist, was wir von ihr denken (und das ist sie), sollten wir ständig sorgfältig überprüfen, was wir denken. Ansonsten machen wir uns zum Erfüllungsgehilfen von Kräften, die Ziele verfolgen, die meist nicht unserem Wohle dienen.
Hinterfrage alles. Wirklich alles. Und wenn Du nun fragst warum, bist Du schon viel weitergekommen.
Danke für das Lesen dieses etwas längeren Textes.